Wie versprochen, bekommt ihr heute mein Wintergemüse-Rezept mit Wald-Schaumkraut. Es ist wirklich simpel, dabei sagenhaft lecker. Das ursprüngliche Rezept hatte ich vor vielen Jahren von meinen Aufenthalten in Frankreich mitgebracht und ein wenig abgewandelt. Mit seinem senfähnlichen Aroma passt das Wald-Schaumkraut ganz wunderbar zu der cremigen Soße.
Das Wald-Schaumkraut ist für mich DIE kulinarische Neuentdeckung. An feuchten Stellen im Wald sprießt es gerade üppig. Es trotzt Kälte und Schnee und versorgt uns mit wichtigen Vitaminen und gesunden Senfölglykosiden. Hier könnt ihr nochmal das Wichtigste über das wilde Kräutlein nachlesen.
Das Wald-Schaumkraut wird auch „Winter-Kresse“ genannt. Ihr könnt es genau wie Gartenkresse verwenden. Es schmeckt wunderbar in einem Kräuterquark, in Salaten oder pur auf einem Butterbrot. Das Wald-Schaumkraut solltet ihr am besten roh verzehren. Gekocht verliert es deutlich an Geschmack und Inhaltsstoffen.
„Wie war das nun mit diesen Senfölglykosiden?“, diese Frage wird mir bei meinen Wildkräuter-Touren oft gestellt.
Senfölglykoside sind sekundäre pflanzliche Inhaltsstoffe, die aus Schwefel- oder Stickstoffverbindungen bestehen. Die Senföle sind in den Pflanzenzellen fest mit einem Zuckerstoff verbunden. Bei Verletzung der jeweiligen Pflanzenteile (beim Kauen, Schneiden) werden die Stoffe freigesetzt und verursachen den oft stechenden Geruch und scharfen Geschmack (denkt beispielsweise an den Meerrettich).
Senföle haben eine antibiotische, antivirale, antimykotische, antioxidative und immunstärkende Wirkung. Selbst krebshemmende Eigenschaften werden dem Inhaltsstoff, nach neuesten wissenschaftlichen Studien, zugeschrieben.
Man findet Senfölglykoside hauptsächlich in der Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Auch Brokkoli, Kohlrabi, Rettich, Radieschen oder Wildkräuter wie Hirtentäschel, Knoblauchsrauke, Wiesen-Schaumkraut, Ackerhellerkraut und Barbarakraut gehören in diese Pflanzenfamilie. Sie alle liefern jede Menge gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe.
Hupps – nach diesem „kleinen Exkurs“ in Sachen Inhaltsstoffe nun aber zügig zum Rezept…
Wirsing-Lauch-Gemüse mit Wald-Schaumkraut
Zutaten:
800 g Wirsing
2 Stangen Lauch
1 kleine Handvoll frisches Wald-Schaumkraut
½ Bund Petersilie
600 g violette Süßkartoffeln
2 EL Öl
125 ml Gemüsebrühe
1 TL Speisestärke
125 ml Sahne
100 g Doppelrahm-Frischkäse
1 – 2 TL Senf
weißer Pfeffer, Salz
Zubereitung:
Wirsingblätter vom Strunk lösen, waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Den Lauch waschen, längs halbieren und in kurze Stücke schneiden.
Das Wald-Schaumkraut und die Petersilie waschen, einige Blättchen vom Wald-Schaumkraut beiseitelegen. Petersilie und restliches Wald-Schaumkraut hacken.
Die violetten Süßkartoffeln schälen und in Stücke schneiden. Die Süßkartoffeln in Wasser mit etwas Salz in etwa 12- 15 Minuten kochen.
Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Wirsing und Lauch darin 5 Minuten anbraten, Gemüsebrühe zufügen und ca. 7 Minuten sanft dünsten. Sahne, Frischkäse, Senf und Speisestärke miteinander verrühren und in das Gemüse einrühren, etwa 3 Minuten leicht köcheln lassen. Mit etwas weißem Pfeffer abschmecken. Kurz vor Ende der Garzeit die Petersilie und ganz zum Schluss das gehackte Wald-Schaumkraut unterrühren.
Das Rahmgemüse mit den Süßkartoffeln anrichten und die restlichen Wald-Schaumkraut-Blättchen darübergeben.
Sehen die violetten Süßkartoffeln nicht wunderschön aus, auf dem hellgrünen Gemüse? Selbstverständlich könnt ihr das Gericht auch mit „normalen“ Kartoffeln oder orangefarbenen Süßkartoffeln zubereiten.
Ich hoffe, ihr mögt mein Rezept auch so sehr, wie wir?!
Nun wünsche ich euch eine schöne Januarwoche und ganz viel Sonnenschein.
Seid herzlich gegrüßt von
Regina
ich habe heute nachmittag Wald Schaumkraut in meinem Garten unter dem Sauerkirschbaum gefunden. Da werde ich morgen gleich dein Rezept ausprobieren.
Danke für das Rezept
Liebe Sonja,
ja, auch in unserem Garten wächst das Wald-Schaumkraut an einigen Stellen. Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren des Rezepts und hoffe, ihr findet es auch so lecker wie wir!
Herzliche Grüße
Regina