Heute hab ich ein ganz unkompliziertes Rezept für euch dabei. Der Feta-Dip ist superschnell zubereitet und schmeckt richtig nach Vogelmiere. Wir mögen ihn auf selbstgebackenem Vollkornbrot, zu Kartoffeln oder gegrilltem Gemüse.
Das Rezept könnt ihr problemlos abwandeln. Wenn ich keinen Schmand zuhause habe, nehme ich einfach Frischkäse oder Quark mit etwas Sahne.
Auch bei den Wildkräutern könnt ihr experimentieren. Sehr lecker finde ich die Variante Sauerampfer mit Vogelmiere. Bärlauch, Garten- oder Waldschaumkraut, Knoblauchsrauke oder Giersch passen aber auch sehr gut.
Die Vogelmiere (Stellaria media) gehört zur Pflanzenfamilie der Nelkengewächse und ist eine regelrechte Vitaminbombe. Sie enthält achtmal so viel Vitamin C und A, siebenmal so viel Eisen, dreimal so viel Kalium und Magnesium und doppelt so viel Calcium wie Kopfsalat. Dann noch jede Menge Vitamin B1, B2, B3, Selen, Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide (Rutin), Kieselsäure und Gammalinolensäure.
Also nichts wie ran an das gesunde Wildkraut 😉!!!
In der Volksmedizin wurde Vogelmiere bei Husten, Asthma und Lungenerkrankungen eingesetzt. Die Pflanze hat eine kühlende, entzündungshemmende, schmerzlindernde, verdauungsfördernde und leicht abführende Wirkung. Sie reinigt und kräftigt den ganzen Organismus.
Vogelmiere könnte man mit dem schwach giftigen Ackergauchheil verwechseln. Während der Blütezeit ist die Unterscheidung kein Problem. Vogelmiere hat kleine weiße Blüten, der Ackergauchheil dagegen blüht orangefarben.
Nur was tun, wenn die Pflanze gerade nicht blüht?
Die Vogelmiere wird auch „Hühnerdarm“ genannt, wobei wir schon bei einem wichtigen Erkennungsmerkmal der Vogelmiere sind. Zieht man ihren Stängel auseinander, kommt ein „elastischer Faden“ – der „Hühnerdarm“ – zum Vorschein (könnt ihr das auf dem oberen Foto erkennen?).
Auch durch die „Haarlinie“, die sich über nur eine Seite des Stängels erstreckt, kann man die Vogelmiere gut vom Ackergauchheil unterscheiden. Die Haarlinie ist aber wirklich superfein. Am besten hält man den Stängel etwas gegen das Licht, um die Härchen zu sehen.
Das dritte Merkmal der Vogelmiere ist ihr unverwechselbarer Geruch nach frischen Erbsen oder Mais beim Zerreiben einiger Blättchen.
Hier kommt ihr zu einem etwas ausführlicheren Post über die Vogelmiere.
Meine Dozentin Gabi gab mir vor ein paar Jahren einen genialen Tipp: Nach dem Waschen der Vogelmiere schüttet sie das Wasser nicht weg, sondern gießt ihre Terrassenpflanzen damit. So bekommen sämtliche Töpfe nach einiger Zeit eine hübsche und essbare Unterpflanzung aus Vogelmiere.
Oben seht ihr unseren Olivenbaum. Er durfte vor ein paar Wochen in einen größeren Topf umziehen. Selbstverständlich musste auch „seine“ Vogelmiere mit!
Ein einzelnes, winziges Vogelmiere-Pflänzchen bildet bis zu 15 000 Samen! So wird auch die Erde des neuen Topfes wieder rucki zucki mit knallgrünen, gesunden Blättchen bedeckt sein.
All unsere vielen, mediterranen Terrassenpflanzen haben mittlerweile einen essbaren Vogelmiere-Bewuchs. Das ist ungemein praktisch – so hab ich vitaminreiche Kräuter in direkter Nähe meiner Küche.
Durch die Unterpflanzung mit Vogelmiere hält auch die Erde in den Töpfen deutlich länger ihre Feuchtigkeit. Was bei steigenden Temperaturen ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Vorteil ist.
Vogelmiere-Dip mit Feta
Zutaten:
1 Handvoll Vogelmiere
2 Knoblauchzehen
100 g Fetakäse
100 g Schmand
ganz wenig Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung:
Die Vogelmiere waschen, trockenschütteln und fein hacken. Den Knoblauch abziehen und durchpressen. Den Fetakäse mit einer Gabel fein zerdrücken.
Den Schmand cremig rühren, die Vogelmiere, den Knoblauch und den Fetakäse unterrühren. Den Feta-Dip nur ganz wenig salzen, da der Feta schon salzig ist. Mit Pfeffer abschmecken.
Der Vogelmiere-Dip ist wunderbar cremig und durch den Feta superwürzig. Ich könnte immer das komplette Glas leer löffeln!
Vielleicht bereitet ihr den sommerlichen Dip für euren nächsten Grillabend zu?
Habt noch ein entspanntes Wochenende, ihr Lieben, und genießt die Sommer-Abende!
Herzliche Grüße von
Regina
Disclaimer: Wer selbst Wildkräuter und -pflanzen sammelt und nutzt, muss in der Lage sein, die Pflanzen eindeutig zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf unserer Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepte ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babys, Kindern und Schwangeren sollte nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, akuten, schweren und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepte und die Anwendung unserer Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.