Was hatten wir ein traumhaftes Wetter an Ostern! Purer Frühling! Am Sonntagmorgen wurden in unserer Nachbarschaft ganz fleißig Ostereier gesucht. Es war goldig zu beobachten, wie eifrig die Kinder bei der Sache waren.
Jede Menge bunte Eier und Süßigkeiten landeten in den Körbchen.
Falls ihr euch auch fragt, was ihr nun aus den vielen Ostereiern zubereiten könntet, hab ich ein leckeres Rezept für euch.
Einen Eiersalat, der ohne Mayonnaise auskommt und dazu mit Wiesenschaumkraut und Schnittlauch „verwildert“ wird.
Das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) blüht seit April bis in den Juni hinein sehr üppig bei uns. Fast meint man, die duftigen, zartlila Blüten würden über den Frühlingswiesen schweben.
Wiesenschaumkraut gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Es wächst bevorzugt auf feuchten Mähwiesen, Moor- und Nasswiesen, in feuchten Laubmischwäldern und Auenwäldern, an Ufern und liebt nährstoffreiche Böden.
Der Stängel des Wiesenschaumkrauts ist rund und hohl. Die endständige, lockere Blütentraube setzt sich aus vielen weiß bis violett gefärbten Blüten zusammen. Wie bei allen Kreuzblütengewächsen hat eine einzelne Blüte 4 Kronblätter.
Die kleinen, hübschen Blüten sind sehr nektarreich und werden von vielen Insekten besucht. Die Raupen des Aurora-Falters (Anthocharis cardamines) ernähren sich vom Pflanzensaft des Schaumkrautes.
Auch Schaumzikaden bevorzugen das Wiesenschaumkraut. Ihre Larven verstecken sich in richtigen „Schaumnestern“ vor Fraßfeinden (vielleicht habt ihr das auf einer Wiese schon gesehen?).
Das ist wohl auch der Ursprung des Namens „Schaumkraut“. Im Volksmund nannte man diesen Schaum auch „Kuckucksspeichel“.
Die grundständigen Laubblätter (die sind ganz unten am Boden, da müsst ihr mal genau schauen) bestehen aus 7 – 15 rundlichen Teilblättern, wobei das endständige Teilblatt (also das Teilblatt an der Spitze) deutlich vergrößert ist.
Die Stängelblätter sind zierlicher und haben längliche Teilblätter. Das könnt ihr im oberen Bild ganz gut sehen, oder?
Wiesenschaumkraut ist nah mit Kresse oder Senf verwandt und enthält, typisch Kreuzblütengewächs, scharf schmeckende Senfölglycoside. Dazu kommen Bitterstoffe, ätherische Öle, Flavonoide, viele Mineralien und reichlich Vitamin C (etwa 100 g des frischen Krauts liefern das Mehrfache des täglichen Bedarfs).
Auch der Wilde Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist eine Vitaminbombe. Ich bin immer fasziniert, wie er Kälte und Schnee trotzt. Schon seit März findet man ihn auf unseren Wiesen. Er ist widerstandfähiger und deutlich geschmacksintensiver als unser Gartenschnittlauch.
Für den Eiersalat braucht ihr beide Kräutlein. Sie geben dem Eiersalat richtig Pfiff.
Nun zum Rezept…
Eiersalat mit Wiesenschaumkraut und wildem Schnittlauch
Zutaten:
1 Handvoll Wiesenschaumkraut, Blüten und Blättchen
1 kleinen Handstrauß wilden Schnittlauch
8 Eier, hartgekocht
2 Frühlingszwiebeln
3 EL Kapern
1 Avocado
1 EL Zitronensaft
2 EL Olivenöl
1 EL mittelscharfer Senf
100 g griechischer Joghurt (10 % Fett)
etwa 1 TL Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
Zubereitung:
Das Wiesenschaumkraut, den wilden Schnittlauch und die Frühlingszwiebeln waschen und putzen.
Frühlingszwiebeln und Schnittlauch in Ringe schneiden und zur Seite legen. Einige Blüten und Blättchen des Wiesenschaumkrauts für die Dekoration beiseite legen, den Rest hacken.
Die Avocado halbieren, den Kern entfernen, das Fruchtfleisch in Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. Zitronensaft, Öl, Senf und Joghurt zugeben. Mit dem Pürierstab vermixen (geht auch wunderbar in einem Mixer).
Die Eier pellen, mit einem Eierschneider in kleine Stücke schneiden und zur Avocadomasse in die Schüssel geben. Frühlingszwiebel- und Schnittlauchringe, die Kapern sowie das gehackte Wiesenschaumkraut dazugeben und vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mit wildem Schnittlauch und Wiesenschaumkraut garnieren.
Tipp: Im Eiersalat schmecken auch kleingeschnittene rote Paprika oder Radieschen.
Und die lilafarbenen Blütchen sehen doch wirklich zauberhaft aus, oder?
Kaum zu glauben, dass diese filigranen Gebilde derart scharf und senfig schmecken! Vielleicht testet ihr das mal bei einem eurer nächsten Spaziergänge?
Und das war’s auch schon für heute…
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag, meine Lieben. Bleibt gesund und munter!
Herzliche Grüße von
Regina
Disclaimer: Wer selbst Wildkräuter und -pflanzen sammelt und nutzt, muss in der Lage sein, die Pflanzen eindeutig zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf unserer Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepte ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babys, Kindern und Schwangeren sollte nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, akuten, schweren und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepte und die Anwendung unserer Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.