Die letzten Tage war ich im „Holunderblüten-Flow“. Vermutlich kennt ihr das auch, dieses komplette Versunkensein in einer Tätigkeit?
Ich hatte mit Harald einen großen Korb voller Holunderblüten gesammelt.
Schon von weitem konnte man ihren verzaubernden Duft wahrnehmen.
Wir hatten genau den richtigen Sammelzeitpunkt erwischt: Die Staubbeutel waren komplett gelb und überzogen uns beim Schneiden der Scheindoldenrispen mit feinem Blütenstaub.
Ich produzierte den Holunderblütensirup nach dem Rezept meiner Mama (der ist Kult und darf in keinem Jahr fehlen!), Holunderblüten-Champagner-Gelée, Holunderblüten-Likör…
Dann wollte ich uuunbedingt noch den Holunderblüten-Pudding ausprobieren. Das Rezept habe ich sicher schon vier Jahre lang in einem meiner Wildkräuter-Ordner.
Im Rezept wird empfohlen, die Blüten über Nacht in Milch und Sahne einzulegen. Am Morgen war mir das Aroma nicht intensiv genug, so dass meine Blüten eine weitere Nacht ziehen durften. Gebt unbedingt gleich abgeriebene Zitronenschale dazu, das hebt den Holunderblüten-Geschmack.
Anstelle der Speisestärke könntet ihr auch Maisstärke nehmen. Das hab ich selbst aber noch nicht ausprobiert.
Der Holunderblüten-Pudding schmeckt sooo „blütig-zitronig“ – ganz, ganz fein!
Frische Erdbeeren passen wunderbar dazu. Walderdbeeren wären natürlich noch perfekter.
Im eher schattigen „Wald-Bereich“ unseres Gartens werden die kleinen, wilden Erdbeerchen immer gleichzeitig mit den Holunderblüten reif. Was für ein Glück!
Holunderblütenpudding
Zutaten:
30 Holunderblütendolden
1 l Milch (oder 500 ml Milch und 500 ml Sahne)
16 TL Speisestärke
1 Vanilleschote
6 EL Zucker
1 Bio-Zitrone, die abgeriebene Schale
Zubereitung:
Die Holunderblütendolden zusammen mit der abgeriebenen Zitronenschale 48 Stunden in der Milch ziehen lassen. Danach kurz in einem Topf aufkochen und die Milch durch ein feines Sieb abseihen.
Von der Milch 100 ml abnehmen, mit Stärke und Zucker in einer kleinen Tasse vermischen. Mit der restlichen Milch verrühren.
Die Vanilleschote aufschneiden, auskratzen und das Vanillemark zur Milch geben.
Alles noch einmal kurz aufkochen lassen und den Pudding in Dessertschälchen füllen.
Ich mag den Pudding am liebsten, wenn er noch minimal warm ist. Harald findet ihn abgekühlt, möglichst aus dem Kühlschrank, am besten.
Genießt die Holunderblüten-Zeit, die Saison ist sooo kurz! Und habt noch eine schöne Woche!
Herzlichst
Regina