Der Klettenlabkraut-Kranz steht schon lange auf meiner DIY-Liste. Schon als Kinder liebten wir es, mit dem „klebrigen“ Labkraut zu basteln.
Ein Kränzlein daraus ist schnell gemacht und hält perfekt, ganz ohne Draht.
Ich dachte, der Tag der Sommersonnenwende ist ein guter Zeitpunkt mein DIY zu veröffentlichen.
Es macht solche Freude, im Sommer über die Wiesen zu schlendern und wilde Blüten für einen Kranz zu schneiden.
Der 21. Juni ist auch in diesem Jahr der längste Tag des Jahres und kalendarischer Sommeranfang.
Als Mittsommer feiert man die Sommersonnenwende vor allem in Skandinavien. Zahlreiche Bräuche, die bereits auf vorchristliche Zeit zurückgehen, ranken sich um die Mittsommernacht. Man feiert das Wiedererwachen der Natur und die Fruchtbarkeit der Erde.
In Schweden sammeln die Menschen Blumen, binden daraus Kränze und schmücken damit sich und die traditionellen Mittsommerstangen.
Ganz traditionell gehören dort Erdbeeren mit Sahne, gekochte Dillkartoffeln und Hering zum Fest.
Als Johannisfest, das am 24. Juni gefeiert wird, haben Sonnenwendfeiern auch bei uns in Deutschland eine lange Tradition.
Wir feiern die Geburt Johannes des Täufers, verabschieden uns von Spargel, Rhabarber, die ersten Johannisbeeren werden reif und wir können Johanniskraut sammeln.
Schon im Mittelalter wurden in der Nacht des Johannistages, als Symbol für die Sonne bzw. in christlicher Deutung für Christus, große Scheiterhaufen angezündet. Um das Feuer zu tanzen oder darüber zu springen sollte Glück bringen.
Die Sommersonnenwende galt schon immer auch als besonders günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern. Man glaubte, dass die Kräuter am Johannistag besonders starke Heilkraft hätten.
Auch Holunder und Brennnesseln wurde am Johannistag besondere Heilwirkung zugesprochen, darum aß man gerne Holunderküchlein und Brennnesselpfannkuchen.
Es gab auch den Brauch ein Johannissträußlein in der Nacht vor dem Johannistag unter‘s Kopfkissen zu legen. Das sollte Glück in der Liebe bringen.
Dazu passt doch mein Kränzlein ganz gut, oder?
Klettenlabkraut-Kranz
Was ihr braucht:
flacher Sammelkorb
Kräuterschere
etwa 12 – 16 Klettenlabkraut-Ranken (ca. 30 cm lang)
evtl. Sprühflasche mit frischen Wasser und Geschirrtuch
unterschiedliche wilde Blüten, Rispen, Samen, Gräser
Besonders gut geeignet sind: Blüten von Frauenmantel, Wildrosen, Schafgarbe, Rainfarn, Mädesüß, Wilder Möhre, Disteln, Sterndolden, Skabiosen, Rispen vom Wiesenlabkraut, auch trockene Gräser und Samenstände…
Und so geht’s:
Die ersten 4 Klettenlabkraut-Ranken – am besten direkt im Wald – etwas versetzt aufeinander legen und zu einem Kreis zusammenlegen (etwa Kopfumfang). Die restlichen Ranken nacheinander um den Kranz winden, bis er stabil ist.
Bei sehr warmem Wetter besprühe ich den Kranz mit etwas Wasser und lege ein feuchtes Geschirrtuch darüber.
Zuhause wird der Kranz dann mit den wilden Blüten ausgeschmückt. Einfach die Blütenstiele etwas kürzen und in den Klettenlabkraut-Kranz stecken.
Und fertig ist der Blütenkranz für euer Sommerfest, den Junggesellinnen-Abschied, ein Fotoshooting auf der Wiese…
Selbstverständlich könnt ihr den Kranz auch als mittsommerliche Wohnungs-Deko verwenden. In einer Schale mit Wasser hält er sich einige Tage.
Vielleicht habt auch ihr Freude an meinem sommerlichen Blüten-DIY?
Ich wünsche euch wundervolle Sommertage!!!
Blumengrüße von
Regina