Endlich sind Wildkräuterführungen im Freien mit begrenzter Teilnehmerzahl wieder erlaubt! Ich hatte mich riesig gefreut, dass ich am vergangenen Sonntag meine Sommer-Wildpflanzenexkursion für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rems-Murr e. V. machen durfte.

Mit einer Gruppe von 19 Personen startete ich am Parkplatz des Plattenwaldspielplatzes zu einer kleinen Wanderung hinunter zum Biotop Pfaffenrinne. Unser Thema waren die wilden Pflanzen des Sommers.

Ich hatte ganz großes Glück mit meinen Teilnehmern. Ich hätte mir keine nettere und interessiertere Gruppe wünschen können. Nochmal ein großes Dankeschön für eure Aufmerksamkeit, eure gute Laune und die vielen klugen Fragen!

Wie versprochen, bekommt ihr heute eine kleine Zusammenfassung unserer Tour.

Gleich zu Beginn bestaunten wir die riesige, wilde Brombeerhecke, die voller summender Bienen war. Brombeeren gehören, wie Himbeeren, Erdbeeren und viele unserer Obstbäume, zu den Rosengewächsen.

Die Große Brennnessel ist eine unserer wichtigsten Heilpflanzen. Sie wirkt leicht harntreibend, ausleitend, schmerzstillend, entzündungshemmend, dabei blutreinigend und entgiftend. Auch ihre männlichen und weiblichen Blüten schauten wir uns ganz genau an.

Hier seht ihr nochmal eine weibliche Blüte, von der ihr dann gegen Ende August die supergesunden Samen ernten könnt.

Die gefleckte Taubnessel mit ihren hübschen Lippenblüten und dem vierkantigen Stängel – ganz typisch für die Pflanzenfamilie der Lippenblütler. Man kann sogar die vier Nüsschen, die Früchte der Taubnessel, deutlich erkennnen.

Seht ihr die „Saftmale“ auf der Unterlippe?

Die lilafarbenen Blüten des Gundermanns hatten sich versteckt. Zum Glück war ich vorbereitet!

Der Giersch, ein wunderbares Wildgemüse und Heilkraut, das von den Römern mitgebracht wurde.

Denkt immer an die Zahl „DREI“ wenn ihr den Giersch (das „Dreiblatt“) sammelt.

Könnt ihr die winzige Kröte erkennen?

An der Pfaffenrinne gab es ein kleines Versucherle.

Wiesenkräuter-Blümchen.

Das Rezept findet ihr demnächst auch hier auf unserem Blog.

Die Magerwiese der Pfaffenrinne ist im Juni ein einziges Blütenmeer.

Der Duft der ätherischen Öle und der Geschmack vieler essbarer Blüten lassen sich wunderbar einfangen und konservieren.

Die Wiesen-Flockenblume und die …

… Schafgarbe – so unterschiedlich und doch gehören beide zu den Korbblütlern.

Die Wilde Möhre – seht ihr das „Spitzendeckchen“ und den dunklen Punkt in der Mitte?

Auch die Skabiosen-Flockenblume liebt den nährstoffarmen, trockenen Standort.

Schwarze Königskerzen, Skabiosen, weißes Wiesen-Labkraut und das gelbe Echte Labkraut.

Könnt ihr euch an diesen unbeschreiblichen Duft erinnern?

Ob der Käfer wohl auch weiß, dass man die Schwarze Königskerze bei Husten und Heiserkeit anwenden kann?

Auch die Insekten fühlen sich hier wohl. Ein schwarz-weißes Schachbrett scheint die Skabiose zu mögen.

Eine Nachtkerze, deren Samen das wertvolle Nachtkerzenöl enthalten. Erst in der Dämmerung öffnen sich ihre Blüten und locken mit ihrem intensiven Duft unterschiedliche Nachtfalter an.

Dann ging es weiter in Richtung Murr. Endlich etwas Schatten im Wald!

Die Sommer-Linde mit ihren herzförmigen Blättern.

Auf dem Rückweg bekamen wir ganz rote Finger vom Echten Johanniskraut, das um den 24. Juni herum (dem Johannistag) zu blühen beginnt. Zur Sommersonnenwende, wenn es am längsten hell ist. Schon beim Anblick der gelben Blüten hebt sich die Stimmung, oder? Die Wirkstoffe tun dann ein Übriges.

Zu jeder Wildpflanzenwanderung gehört natürlich auch ein Märchen.

Nun wisst ihr, „warum die Linde herzförmige Blätter trägt“.

Herzlichen Dank, ihr Lieben, ihr wart eine ganz tolle Gruppe! Unsere kleine Reise in die Welt der wilden Pflanzen hat mir großen Spaß gemacht!

Am 05. September findet meine Herbst-Wildpflanzenexkursion für die SDW statt. Vielleicht habt ihr Lust dabei zu sein, wenn es um Früchte, Beeren und wilde Kräuter geht, die uns fit und gesund durch Herbst und Winter bringen?

Viele Grüße von

Regina